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Problem ist nicht das Wetter, sondern die Prognosen...

eigentlich würde es seit Stunden regnen

... oder mit anderen Worten die Meteorologen. Seit Wochen vermiest uns der negative Wetterbericht immer wieder die gute Laune. Irgendwie finde ich es richtig fies, was da grad abläuft. Hätte ich während der letzten Wochen, ja bald Monaten, dem Wetterbericht vertraut, ich hätte manch schöne Wanderung verpasst, denn eigentlich wurden fast täglich Regenfälle prognostiziert. Prognosen, die kaum jemanden ans Wandern denken liessen. Es wurde von heftigen Gewittern berichtet, welche, bereits ab dem Mittag, die Wanderlaune trüben könnten und den Gedanken an einen Besuch beispielsweise im Freibad oft gar nicht erst aufkommen liess. Natürlich, das hatte auch sein Gutes. War ich doch mit meinen Enkeln mindestens dreimal in einer praktisch menschenleeren Badi, denn die 95% der Bevölkerung, welche noch an die Meteorologen glauben, sind alle zu Hause geblieben. Es war wirklich traumhaft, so menschenleer. Aber für die Schwimmbadbetreiber, wie natürlich auch für alle Gastronomiebetriebe, oder die Bergbahnen, welche wetter- bzw. wetterprognosenabhängig sind, ist das alles andere als lustig.

Ich weiss, dass die Wetterlage in den letzten Monaten (eigentlich seit Anfang Mai) nicht einfach zu beurteilen war. Es ist mir auch bewusst, dass wir es hier bei uns noch gut haben, denken wir nur an die vielen Unwettergeschädigten im Misox, im Wallis oder im Tessin. Aber das ist ein schwacher Trost, wenn die Terrassentische bei strahlendem Sonnenschein leer bleiben, weil die Prognosen alles andere als wanderfreundlich sind. Ich verüble den Meteorologen nicht, wenn sie sich mal irren – aber nach so vielen Fehlprognosen, und ich bin nicht die Einzige die das so sieht, fände ich es um einiges fairer, man würde, die Zuschauer, Zuhörer und Leser tendenziell eher dazu ermuntern, sich doch ein eigenes Bild und eigene Gedanken zu machen, anstatt sich nur auf den Wetterbericht zu verlassen. Wie wäre denn ein Wetterbericht der in etwa so lauten würde: «Liebe Zuhörer, liebe Leser – aktuell ist das Wetter sehr wechselhaft und es ist oft schwierig, genaue Wetterprognosen zu erstellen. Da die Trefferwahrscheinlichkeit eher gering ist, bitten wir euch, verlasst euch nicht zu sehr auf unsere Prognosen, sondern werft auch ab und zu einen Blick aus dem Fenster. Es kann nämlich durchaus sein, dass das Wetter um einiges besser wird, als wir es im Moment prognostizieren. Trotzdem raten wir natürlich, insbesondere bei Bergtouren, zu Vorsicht, da in den Bergen das Wetter rasch umschlagen kann. Achtet auf gute Ausrüstung insbesondere wetterfeste Schuhe und Kleider. Kleinere Wanderungen sind, mit einem Regenschutz im Rucksack, kaum ein Problem und die Wahrscheinlichkeit, dass die Sonne euch begleitet ist relativ hoch, auch wenn wir das im Moment noch nicht so sehen. Seit ruhig etwas mutiger, auch wenn wir davon abraten, bei Gewittern auf Berggraten und Gipfeln unterwegs zu sein. Auch ein Schwimmbadbesuch kann ruhig gewagt werden – ist doch nicht so tragisch, wenn man in der Badi mal verregnet wird.»

Ich persönlich habe in den vergangenen Wochen einige traumhafte Wanderungen unternommen, und zwar an Tagen, an denen es eigentlich hätte regnen müssen. Einmal habe ich sogar von einem Gast eine Anfrage bezüglich einer Wanderung erhalten. Er wollte wissen, wann ich denn solch schönes Wetter, für meine Wanderung, vom Heimeli nach Arosa, gehabt hätte, um anschliessend diese tollen Bilder auf Instagram zu veröffentlichen – so quasi, «das muss wohl letzten Sommer gewesen sein». «Nein, war es nicht - es war vergangenen Freitag», liess ich ihn wissen, wobei er prompt erwiderte: «Moment mal, da hatten wir unsere Wanderung, zu euch ins Heimeli, abgesagt, da die Wetterprognosen so schlecht waren…». Genau, so kann es gehen, wenn man sich zu sehr auf die Wetterprognosen verlässt. 

Wer den letzten Blog gelesen hat, weiss, dass wir nicht dazu tendieren, zu Jammern – denn Jammern macht selten glücklich, aber wir tendieren vielleicht dazu unsere Gäste zu ermuntern, ihren Heimelibesuch nicht zu sehr von den Wetterprognosen abhängig zu machen, denn wer weiss schon, ob diese wirklich zutreffen. Und sollten die Meteorologen doch recht haben – es ist nie falsch, einen Regenschutz mit dabei zu haben.

 

 

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