Wir basteln ein Eisfeld - Wir? Nein, eigentlich ich

Plötzlich weiss ich wieder, warum ich für diesen Winter unbedingt eine neue, wirklich gute Gore-tex Jacke kaufen wollte und es zum Glück auch getan habe. Nicht einfach irgendeine, sondern die Beste. Ein unachtsamer Moment mit diesem doofen Rasensprenger (ist schliesslich kein Eissprenger) und schon bin ich tropfnass – zumindest äusserlich. Diese unfreiwilligen, kalten Duschen im Winter bedeuten nichts anderes, als dass ich am Eisfeld basteln bin und mich mal wieder etwas ungeschickt angestellt habe.

Doch bevor ich jeweils überhaupt in den Genuss dieser Duschen komme, geht’s beim Eisfeldbasteln erst mal darum, mit dem Pistenfahrzeug einen ebenen Platz zu schaffen. Das ist der Job von Hitsch und Markus. Erst anschliessend komme ich zum Zug. 

Schneeschleuder aus der Garage hieven, dank guter Wartung funktioniert sie sogar, und dann ein möglichst ebenes Gelände zurechtfräsen und die Pistenfahrzeugspuren verwischen, das ist mein erster Job. Sobald wir eine einigermassen ebene Fläche haben, geht’s los mit dem Wasserspritzen, der Hauptarbeit bei der Eisfeldbastelkunst. 

Es ist unser dritter Heimeliwinter – somit mein dritter Eisfeldeldwinter. Im ersten Jahr wurde ich noch belächelt. Wäre da nicht Sämi, mein 3. Geborener gewesen, der bereits im Alter von 10 Jahren sein erstes Eisfeld, bei uns auf der Dachterrasse angelegt hatte, wäre mir diese Idee von einem eigenen Eisfeld wohl kaum je in den Sinn gekommen. Doch eine Dachterrasse mit 5 bis 10 cm Neuschnee ist etwas anderes als eine holprige Bergwiese. Während ich mit Schaufel und Besen versuche die gröbsten Unebenheiten auszubessern, fällt mir ein, wie Markus und ich im ersten Winter mit der alten Schneehexe versucht haben, eine ebene Fläche hinzukriegen. Ich sass auf der Schaufel der Hexe und Markus hat mich durch den frischen Pulverschnee gezogen, beide lebten wir mit der Hoffnung, dadurch eine gute Unterlage zu schaffen; so, dass danach alles ganz einfach sein müsste. Von wegen.

Insgesamt dreimal fingen wir wieder bei null an – einmal Föhn und zweimal Regen haben jeweils all unsere Bemühungen zu Nichte gemacht. Doch Aufgeben war nie ein Thema, auch wenn unser sogenanntes Eisfeld anfangs eher einem mit Erbsen oder Pusteln übersäten Acker glich, als einer Spiegelglatten Eisfläche.

Das Bewusstwerden, darüber, dass wir unser Ziel wirklich erreicht hatten, allen Zweifeln zum Trotz, erwachte erstmals so richtig, als ich der Länge nach auf dem Eis hinfiel. Ist halt rutschig, so ein Eisfeld.

Wir hatten es also geschafft, besorgten uns ein paar Schlittschuhe, und freuten uns wie kleine Kinder.

Da kaum einer mit Schlittschuhen ins Heimeli kommt, und das Eisfeld doch recht klein ist, haben wir uns entschieden, dass Eistockschiessen wohl passender wäre, als Hockeyspielen.

Und so startete das Heimeli in die erste Eisstocksaison. Auch wenn noch nicht alles so perfekt war, wie wir es gerne gehabt hätten.

Auch vergangenen Winter brauchte es ein paar Versuche, bis das Eis endlich Freude bereitete, und auch im zweiten Winter war ein Sturz auf dem Eis so etwas wie das magische Zeichen, es geschafft zu haben.

Es tropft mir ins Gesicht, schon wieder Gore-tex Jacke sei Dank. Schon wieder war ich beim Versetzen des Rasensprengers zu ungeschickt. Während ich mir das Wasser vom Lieb schüttle, komme ich ins Rutschen, falle der Länge nach hin – es ist halt ein Eisfeld. Geschafft, auch für diesen Winter.

Das war am 16. Dezember – wie der Föhn und die warmen Temperaturen diese Woche dem neuen Eisfeld zugesetzt hat, weiss ich noch nicht – das wird sich mir heute Abend, dem 23.Dezember zeigen.

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