«So a Chäs…» gilt ab sofort als Kompliment

«So a Chäs…» gilt ab sofort als Kompliment

«So ein Käse!» Auch wenn wir alle wissen, was damit gemeint ist und wohl der eine oder andere diese Redewendung auch schon angewendet hat, um eine Sache abzuwerten, als Unsinn oder gar als Lüge zu bezeichnen, zum Beispiel mit der Aussage «verzell doch kein Chäs!» - so soll es damit ab sofort vorbei sein. Zumindest im Schanfigg oder wenigstens bei uns im Heimeli. So ein Käse bedeutet für uns ab sofort ein riesengrosses Kompliment. Denn der Käse, mit dem wir im Heimeli unsere Gäste beim Frühstück verwöhnen, unsere Capuns überbacken oder den wir zu Maluns servieren, ist nicht einfach irgendein Käse, es ist der Strassberger Alpkäse und dieser hat bei der «Alpkäse-Olympiade» vergangene Woche die Bronzemedaille gewonnen.

Natürlich wissen wir, dass unser Alpkäse genial gut ist, wir bekommen ja auch immer entsprechende Komplimente von unseren Gästen. Dass wir den Strassberger Alpkäse im Heimeli anbieten, hat nicht nur mit unserer Philosophie «wann immer möglich regional» zu tun, sondern auch damit, dass wir einige Bauern, beziehungsweise Eigentümer der Kühe, welche ihre «Sommerferien» im Fondei, auf der Alp Strassberg verbringen, persönlich kennen. Da ist zum Beispiel Kurli Zippert, der mit seinem Schwizerörgeli so ab und zu unsere Gäste verzaubert, oder Joos Engel, der Alpmeister von Strassberg, welcher im Winter unsere Heimeli-Schlittelpiste so genial präpariert, wie vor ihm kein anderer. Ich weiss, dass die beiden Bauern ihrem Beruf mit Hingabe und Leidenschaft nachgehen. Wir vom Heimeli wissen, dass unseren Bauern ein liebevoller Umgang mit den Tieren wichtig ist. Ich persönlich bin überzeugt, dass sich dieser Umgang auch entsprechend auf das Wohl des Tieres auswirkt. Glückliche Tiere – glückliche Milch – glücklicher Käse? Nein ganz so ist es natürlich nicht. Es ist ja nicht der Käse, der glücklich ist, zumindest glaube ich das. Es ist viel mehr so, dass wir mit dem Käse glücklich sind, ist es doch einfach ein ganz anderes Gefühl, Käse zu geniessen von dem man weiss, dass er von Kühen kommt, die ein glückliches Leben leben dürfen; sei es auf der Alp, auf der Wiese zu Hause oder im Stall.

Doch glückliche Kühe allein sorgen nicht für eine Bronzemedaille an einer Olympiade, dazu braucht es weit mehr.

Die 13 Bauern, welche ihre rund 90 Kühe auf der Alp Strassberg haben, sorgen gewissenhaft für das Wohl ihrer Tiere. Die Alpmeister Joos Engel und Hansueli Thöny tragen die Verantwortung für die ganzen Prozesse auf der Alp und dafür, dass diese auch langfristig in einem top Zustand bleibt. Die beiden Hirten Christian Michel und Beat Inderbitzin, kümmerten sich während der Alpsaison um die Tiere und sorgten für deren Sicherheit und Gesundheit. Und dann, und das ist natürlich für einen exklusiven Käse wichtig, braucht es jemanden, der sich auf das Käsen versteht. Die Sennerin / Käserin, Alexandra Juon, und der Zusenn, Ursin Decurtins, haben beim Käsen ganze Arbeit geleistet. Übrigens ist die Bronzemedaille der Alpkäse-Olympiade nicht die einzig wohlverdiente Auszeichnung. Bei der Alpkaseprämierung GR, vom Plantahof, reichte es sogar für Silber.

8.5 t Käse wurden im Laufe des Sommers auf der Alp Strassberg hergestellt. Doch wenn jemand glaubt, der Käse sei damit fertig zum Verkauf, der irrt. Die Bauern holen alle paar Wochen die produzierten Käse ab, denn nun sind sie wieder am Zug. Ab jetzt geht es darum, den Käse sorgfältig zu pflegen und dafür zu sorgen, dass er optimal reifen kann. Pro Kuh und Alpsommer sind das immerhin an die 18 Laib. Also hat ein Bauer mit 10 Kühen schnell mal an die 200 Käse, um die er sich kümmern muss. Gelagert werden die Käselaibe (nach Möglichkeit) in einem Naturkeller, in welchem sowohl Feuchtigkeit, als auch Temperatur stimmen müssen. Für eine ideale Reifung werden die Laibe anfangs mindestens 3mal wöchentlich mit Salz oder Salzlake eingerieben, wodurch den äußeren Schichten Wasser entzogen wird und die harte, trockene Käserinde entsteht. Wenn man, wie Kurli, den Käse in einem Keller auf der Alp oder eben im Sapün lagert, weil dort das Kellerklima idealer ist, bedeutet das, im Winter, jedesmal den Weg ins Hochtal auf sich zu nehmen, egal wie viel Schnee liegt oder ob es stürmt oder schneit.

Seit ich weiss, wie gross der Aufwand für wirklich guten Käse ist, hüte ich mich davor, das Wort Käse mit «so ein Käse» im herkömmlichen Sinn zu verwenden. Ab sofort bedeutet so ein Käse ein wirklich genialer Käse, welcher unsere Wertschätzung verdient.

Wir gratulieren dem ganzen Team zu dieser fantastischen Leistung und freuen uns darauf, auch künftig den exklusiven Strassberger Alpkäse im Heimeli anbieten zu können.

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7057 Sapün
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www.heimeli.swiss

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Sommersaison

ca. Mitte Mai bis ca. 1. November 

Wintersaison

1. Adventswochenende bis ca. Ende März (je nach Schneelage)

 

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