Einer für alle - alle für's Heimeli

"Einer für alle - alle für einen" – irgendwoher kennen wir diesen Spruch. Richtig, es hat etwas mit der Bundesverfassung zu tun, und mit den Musketieren – und auch mit dem Heimeli.

Es gehört zu unserer Philosophie, dass einerseits jeder Mitarbeiter dort eingesetzt wird, wo er seine Stärken hat, andererseits ist es uns aber auch wichtig, dass jeder Mitarbeiter bereit ist, überall mit anzupacken und jede anfallende Arbeit zu verrichten. So kommt es, dass der Küchenchef auch mal zur Schneeschaufel- oder die Küchenhilfe zum Serviertablett greift. Unser Bäcker bedient auch die Schneeschleuder, die Chef de Service spielt auch Wäscherin, und wir, die wir eigentlich zuständig sind für die ganze Administration, die Reservationen, das Marketing etc. verrichten auch Gästetransporte oder machen kleinere Reparaturarbeiten. Alle beweisen sich zudem auch ab und zu als Telefonist/in, und jeder, wirklich ausnahmslos jeder ist bei uns auch Reinigungskraft. Schlecht fahren wir mit dieser Philosophie nicht, wir können ja unmöglich für jede Arbeit, die es bei uns zu verrichten gibt, einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin einstellen. Soweit so gut. Essenziell wird das Ganze aber erst dann so richtig, wenn alles Kopf steht und alle Arbeiten neu verteilt werden müssen. Wie gut sich unsere Philosophie bewährt zeigt sich erst dann, wenn gleich 3 oder 4 Mitarbeiter ausfallen und sämtliche Arbeiten von Mitarbeitern erledigt werden müssen, die eigentlich gar nicht für diese Aufgeben gedacht oder gar eingestellt wurden.

Erst noch hatten wir darüber diskutiert, wie viel Glück wir doch im Heimeli hatten, dass Corona unser Personal bisher verschont hat, wussten wir doch, dass in Arosa schon zahlreiche Betriebe infolge Coronaausfällen auf Sparflamme liefen. Wie heisst es so schön auf Schweizerdeutsch: «Holz alanga». Und von dem haben wir ja bei uns weiss Gott mehr als genug. Aber alles Holz hat nichts genützt. Vor zwei Wochen schlich sich das Virus auch in unser System ein, na ja und selbst wenn wir wissen, dass dieses zwischenzeitlich an jeder Hausecke lauert, überrumpelt hat es uns trotzdem. Es kam also der Tag, da hiess es für unsere Küchencrew «zu Hause bleiben» was für alle anderen bedeutete, vollen Einsatz zu leisten: «Alle fürs Heimeli!»

Wenn das Schicksal schon zuschlägt und uns einen gehörigen Personalausfall beschert, dann wenigstens an einem sonnigen Wochenende, bei herrlichen Winterverhältnissen und ausgebuchtem Haus. René und ich wussten sofort was zu tun war. Alle Wochenendpläne mit den Enkelkindern über den Haufen werfen und sofort zum Einsatz. «Alle fürs Heimeli». Katrin, unsere Chef de Service, hat vor Ort was zu tun war soweit gemanagt, dass wir sicher sein konnten, den Gästen würde es an nichts mangeln, egal wer im Einsatz oder eben nicht im Einsatz sein würde. Natürlich mussten wir unser Angebot anpassen, klar ersetzen wir nicht so einfach unseren Küchenchef. Aber darum ging es ja auch nicht. Es ging einzig darum, unseren Gästen trotz erheblichem Personalausfall einen glücklichen Heimeliaufenthalt zu bieten, auch in kulinarischer Hinsicht, und selbst dann, wenn sich Küchenchef, Koch und Bäcker gleichzeitig in Quarantäne oder im Bett befinden. Katrin het kurzerhand das Management in der Küche übernommen, Alberto stellte sich hinter den Herd, ich selber sprang im Service ein und René hat Gäste- und Schlittentransporte, sowie alle möglichen «Gango»-Arbeiten erledigt. Unsere Mitarbeiter im Service, Marisa und David, rannten noch ein bisschen schneller als üblich und Martina sorgte im Hintergrund dafür, dass wir immer wieder sauberes Geschirr hatten. Die Gäste waren mehr als zufrieden. Und wir selber? Ja, wir auch, hat es uns doch gezeigt, dass «alle fürs Heimeli» mehr als nur gut funktioniert. Zudem hat es René und mir nicht geschadet, um Mitternacht noch die Küche zu fegen und erst um 2 Uhr in der Früh ins Bett zu kriechen. Es hat uns wieder einmal vor Augen geführt, wie viel unsere Mitarbeiter, insbesondere an starken Wochenenden, leisten müssen und wie wertvoll es ist, Mitarbeiter zu haben, die zusammenhalten und mitdenken. Dass alles so reibungslos funktioniert hat, war aber auch das Verdienst der Küchencrew, trotzdem, dass sie ausgefallen ist. Alles war gut vorbereitet, die Ware bestellt, vieles bereits produziert und somit bereit, für ein gutfrequentiertes Wochenende.

Rückblickend betrachtet klingt das Ganze total locker und cool, völlig easy. Aber wenn ich ehrlich bin, ganz so locker, cool und easy war es nicht. Ob man will oder nicht, ob geimpft oder ungeimpft, im Thema Corona liegt nach wie vor ein unglaubliches Konfliktpotenzial. Da steht plötzlich eine Schuldfrage im Raum, oder die Frage, was man alles hätte anders machen müssen. Die Frage nach dem Wer, Was, Wann, Warum und Wieso. Selbst wenn jeder weiss, dass solche Fragen überflüssig, überholt und ungerechtfertigt sind und dass sie mehr trennen als verbinden, sie sind da. Aber wir liessen uns unsere Energie nicht rauben und unseren Teamgeist nicht untergraben. «Alle fürs Heimeli» hat uns ein erfolgreiches Wochenende beschert.

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Berggasthaus Heimeli
7057 Sapün
Tel. +41 (0)81 374 21 61
www.heimeli.swiss

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Wintersaison

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