Wenn Home-Office, dann heimelig = Heimeli-Office
Neu: Heimeli-Office für unsere Gäste - das heimeligste Home-Office in Graubünden.
Ein Munggenpfiff, der Duft nach ofenfrischem Brot, Kuhglockengebimmel, und beim Blick aus dem Fenster der Tödi und seine umliegenden Gipfel im goldenen Morgenlicht. Es ist kurz nach sieben, ich begrüsse den neuen Tag und nein, ich bin in keinem schnulzigen Heimatfilm zu Gast, ich bin im Heimeli.
Die Sonne wirft ihre ersten Strahlen auf die Heimeliterrasse. Der Brunnen unter dem Haus plätschert, warmes Brot, steht auf dem Tisch, hausgemachte Konfi, Birchermüesli, Alpkäse, ... ich geniesse das ausgiebige Frühstück bevor mein Arbeitstag beginnt.
Dank der fantastischen Aussicht übers ganze Tal fühle ich mich in meinem gemütlichen Kämmerlein unter dem Dach wie in einem Adlerhorst. Die ersten Mails sind rasch beantwortet und die Telefonkonferenz endet bereits nach 45 Minuten, wow, das ging ja flott. Übrigens alle aus meinem Team, die Home-Office zu Hause praktizieren, beneiden mich. Vermutlich waren wir auch deshalb so schnell mit unserem Call, weil sie nicht länger mitbekommen wollten, wie paradiesisch schön ich es hier oben habe. Kurz vor Mittag lockt mich das schöne Wetter nach draussen. Zeit für eine Kurzwanderung, wenigstens bis zur Lichtung, drüben auf der anderen Seite des Hauptertällibachs. Markus ist draussen und erntet Capunsblätter aus dem Hochbeet. «Gibt es heute zum Znacht...,» meint er. Und weiter: «Weisst du schon, wann du Mittagessen willst?» «Gar nicht», erwidere ich. «Ich mache jetzt erst mal eine kleine Wanderung und spare meinen Hunger bis zum Znacht.» «Warte, ich bin gleich wieder da», meint der Heimeligastgeber und kommt ein paar Minuten später mit einem Korb zurück. «Hier, eine Flasche Heimeli-Eistee, ein Stück Alpkäse, ein noch lauwarmes Nussbrot, ein Apfel und ein paar Arventruffes. Der Mittagslunch, ein kleines Geschenk des Hauses für unsere Home-Office-Gäste...».
Die frische Bergluft tut gut, das Rauschen des Wildbaches inspiriert mich und mit ein paar vielversprechenden Ideen im Kopf geht’s, nach meinem Ausflug zu Heimeliguggs Lichtung, zurück in meinen Adlerhorst. Schliesslich bin ich zum Arbeiten hier. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, ich empfinde meine Arbeit plötzlich gar nicht mehr als Arbeit, sondern viel mehr als kreative Innovationszeit.
Abends gibt’s die frischen Capuns. Ich sitze alleine am Tisch. Wann habe ich das zum letzten Mal gemacht? Alleine an einem Tisch gesessen um alleine zu essen? Natürlich bin ich nicht der einzige Gast im Heimeli. Einige Tagesgäste sitzen am Nachbarstisch, ebenfalls auf der Terrasse und diskutieren darüber, dass hier oben die Berge im Licht der untergehenden Sonne einfach gigantisch sind. Weitere Gäste sitzen im Stübli – immer schön zu zweit an einem Tisch und mit Abstand, ganz so, wie es sich in dieser besonderen Zeit gehört. Es sind Senioren, die das Heimeli unter der Woche besuchen, weil es eben dann so herrlich ruhig ist hier oben. Und ich? Alleine essen? Eigenartig wie schön das sein kann. Ich lese zwischendurch in einem Buch und geniesse meinen Feierabend. Zugegeben, meine Frau vermisse ich schon ein bisschen, ihr würde es hier bestimmt auch gefallen.
Mein zweiter Heimeli-Office-Tag neigt sich dem Ende zu. «Morgen soll das Wetter noch einmal herrlich werden» meint Markus. «Wenn du also eine Sonnenaufgangstour unternehmen möchtest, dann morgen.» «Sonnenaufgangstour?» frage ich. «Ja, in einer knappen Stunde bist du auf den Sapüner Meder, dort oben ist der Sonnaufgang herrlich, und bis zum Frühstück bist du zurück. Übermorgen wird es Regen geben, dann ist fertig mit Traumwetter», informiert mich der Heimeliwirt. «Oh nein, dann ist Heimeli-Office bestimmt trostlos» erwidere ich etwas enttäuscht. «Kaum,» fährt Markus fort, «am Nachmittag gibt’s Kaffee und Kuchen am offenen Feuer – auch schlechtes Wetter hat seinen Reiz, du wirst sehen.»
Nach der Sonnenaufgangstour an Tag drei, dieser war tatsächlich kitschig schön, erkundige ich mich bei Markus, ob am Wochenende nicht zufälligerweise ein Doppelzimmer frei wäre, denn ich wünschte mir, meine Frau könnte sehen, wie schön es im Heimeli ist. «Tut mir leid, an den Wochenenden sind fast immer alle Doppelzimmer ausgebucht. Aber wenn ihr gerne ein bisschen zusammenkuschelt, dein Zimmer wäre noch frei» lautet seine Antwort. Er hat übrigens recht behalten, auch bei schlechtem Wetter hat das Heimeli seinen Charme. Trotzdem bin ich dankbar, dass am Wochenende die Sonne wieder lacht.
Ich hole meine Herzallerliebste in Langwies ab. Gemeinsam wandern wir über den Sommerweg und Sapün ins Heimeli. Ich freue mich auf unseren Gourmetabend bei Kerzenschein – es sollen mindestens 6 Gänge sein – und eines weiss ich zwischenzeitlich, die Heimeliküchencrew kann kochen. Doch vorher geniessen wir ein wohliges Arvenfussbad im Holzzuber und dazu ein Glas Prosecco. Diese Überraschung ist ein Geschenk des Hauses für alle Pärchen, welche im Heimeli übernachten und dazu das Gourmetmenü buchen. Schade ist der Hotpot unter dem Millionensternenhimmel bereits gebucht, auch dieses Erlebnis hätte ich uns gerne gegönnt. Viel zu schnell vergeht unsere Zeit der Zweisamkeit in der Einsamkeit. Ab morgen wird wieder gearbeitet, schliesslich ist Heimeli-Office-Zeit. Doch schon am Mittwoch bekomme ich erneut Besuch. Unser Chef hat entscheiden, anstelle eines Telefonmeetings mit dem Team, im Heimeli einen Strategietag abzuhalten und Markus hat mir versprochen uns einen Raum zur Verfügung zu stellen, an dem wir mit ausreichend Abstand arbeiten können. Eigentlich freue ich mich, es soll einfach keiner auf die Idee kommen mir meinen Adlerhorst streitig zu machen. Ich will nämlich noch eine Weile hier oben bleiben. Eines ist sicher, auch im nächsten Jahr werde ich mir eine Heimeli-Office-Zeit gönnen – freiwillig, auch ohne BAG-Vorschrift.
Und, ob du es glaubst oder nicht, das alles kannst auch du erleben, wenn du deine Home-Office-Zeit in Heimeli-Office-Zeit umwandelst.
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