Das Gute liegt noch näher als nah – gleich nebenan
Es geht noch einmal um Wein. Diesmal nehmen wir den Begriff «Regionalität» wortwörtlich und wählen für den aktuellen Blogbeitrag unseren nächstmöglichen Weinlieferanten, wir schweifen also nicht mehr in die Ferne, wie beim letzten Mal, in die Toskana. Näher geht nicht, zumindest nicht was die Besorgung des Weins betrifft. Das Heimeli ist ja genaugenommen «nur» unsere Zweitheimat, unser eigentliches Zuhause, am Fusse des Fläscherbergs, liegt direkt neben dem Weingut von Monika und Daniel Marugg. Es geht also um ihren Wein, den Wein vom Bovel. «Bovel» ist ein alter, romanischer Flurname und bedeutet Ochsenweide, und das wiederum ist der Ort, auf welchem der Weinkeller der Maruggs steht, direkt neben unserem Haus.
Das ganze Jahr über können wir somit beobachten, was im Wingert der Maruggs vor sich geht. Wir bekommen mit, wie im Winter die Reben geschnitten werden, wir beobachten wie sie Frühling treiben und wir bibbern mit, wenn die Temperaturen im Mai plötzlich drohen, unter den Gefrierpunkt zu sinken. Uns entgeht nicht, mit wie viel Hingabe und Handarbeit die Maruggs ihrer Arbeit nachgehen. Es sind all diese Beobachtungen, die uns bewusst machen, wie viel Arbeit hinter einem wirklich guten Wein steckt.
Und wenn dann, wie jetzt im November, im Wingert nicht mehr viel los ist, weil die Trauben längst geerntet sind, so hört man das Bläken der unzähligen Schafe, welche zwischen den Rebenstöcken nach Futter suchen; das Bimmeln ihrer kleinen Glücklein läutet das «Wingertjahr» aus. Dann wird es ruhig im Wintert.
Der Weinberg beginnt sich zu regenerieren.
Doch für den Winzer und somit auch für Maruggs, geht die Arbeit weiter. Nach der Traubenernte folgt das Keltern, dann der Gärungsprozess, auch dieser muss natürlich überwacht werden. Irgendwann dann, ruht der Wein im Tank oder eben auch im Eichenfass, wie beispielsweise von den Bovelweinen der «Selection», der «Intus» oder auch der «Merlot Malbec». Na ja, und dann kommt er natürlich, wenn die Zeit reif ist, letzten Endes noch in die Flasche. Wenn ich ehrlich bin, von diesen ganzen Arbeiten und Abläufen habe ich keine Ahnung, ja nicht mal wirklich vom Wein selber, daher rate ich dir, werter Leser an, besuch doch die Webseite der Familie Marugg, https://www.weingut-marugg.ch/weingut, denn ich selber kann nur sagen, dass uns die «Bovelweine» schmecken, nicht nur, weil ich aus nächster Nähe mitbekomme, wie viel Arbeit hinter jeder, oder besser gesagt in jeder Flasche steckt und wie schön der Rebberg gelegen ist, sondern auch, weil einfach alle stimmig ist. Der Fakt, dass der Wein vom Nachbarn, so quasi in ein paar Schritten bei uns wäre, wenn er selber laufen könnte, ist schliesslich das Tüpfelchen auf dem i. Gut, der Wein, kann nicht selber laufen, aber Monika und Daniel. Danke ihr zwei, dass ihr uns immer zu zuverlässig beliefert. Das Gute liegt so nah.
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