Jetzt aber bitte etwas mehr Farbe
Blickt man auf die Bilder der letzten drei Blogeinträge, könnte man meinen, wir wären in einer Zeit vor der Erfindung der Farbfotografie zu Hause. Der heutige Blogeintrag soll aber endlich mal wieder richtig farbenfroh werden. Ein schönes Farbfoto soll den Blog ankündigen und allen zeigen, wie schön es bei uns droben ist. Ein Postkartenbild soll es sein, mit Postkartenwetter. Und lieber kein Bild aus der Galerie der Vergangenheit – nein, ein aktuelles Foto, am liebsten gleich von heute Nachmittag, und zwar genau so, wie wir das Heimeli gerne unseren Gästen präsentieren. Doch blicke ich aus dem Fenster, sieht es aktuell nicht viel anders aus als auf den letzten Blogbildern. Grau dominiert. Alles ist farblich wunderbar aufeinander abgestimmt, nämlich grau in grau. Doch, wenn ich dann aus der Türe trete, und das Heimeli von aussen betrachte, leuchten unsere Sommerblumen, selbst an einem Tag wie heute, wenn kein einziger Sonnenstrahl den Weg durch die Wolken findet. Es ist, als würde bei uns droben die Sonne auch dann scheinen, wenn sie keine Chance hat, sich in den Vordergrund zu drängen.
Wenn unsere Gäste ankommen, egal wie trist das Wetter ist, leuchten ihnen unsere Blumen entgegen und heissen sie willkommen. Und wenn sie eintreten und in das strahlende Gesicht unserer Chef de Service, Vanessa, blicken, sind sich alle schnell einig: es ist grad so, als würde die Sonne soeben aufgehen, drinnen im Heimeli.
Bald ist vergessen, welchem Huddelwetter man bei Aufstieg ausgesetzt war. Es duftet nach frischem Brot, und nach Gerstensuppe. Ein Blick zum Nachbarstisch verrät, dass auch der Früchtekuchen etwas Besonderes sein muss. Die Gäste in der Nische, hinter dem Kachelofen, geniessen ein Fondue. «Au ja, ein Fondue, das ist es jetzt, was zu diesem Wetter passt, komm das nehmen wir auch!» Die Entscheidung ist für die Neuankömmlinge gefallen – zumindest so lange, bis Vanessa ein Cordon bleu zum Tisch ganz hinten am Fenster trägt. «Hast du diesen Teller gesehen?» flüstert der eine Gast dem anderen zu. «Bleibst du bei Fondue?» «Das weiss ich jetzt noch nicht … schau dir nur diese Karte an! Anstatt weiterwandern und uns über das Wetter ärgern, könnten wir doch auch einfach das vielfältige Angebot geniessen.» «Genau, das machen wir jetzt! Was kümmern uns die grauen Wolken vor dem Fenster. Solange die Küchencrew uns kulinarisch so grossartig verwöhnt. Und überhaupt – hast du gesehen, wie farbenfroh die Teller sind – grau in grau war draussen und bleibt draussen.»
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