Wenn ich ein eigenes Hotel hätte...

Die Eltern eines meiner Gspänli in der Primarschule führten ein eigenes Hotel. Mich beeindruckte das damals sehr. Selber wuchs ich in bescheidenen Verhältnissen auf, ein eigenes Hotel setzte ich mit Reichtum gleich. Das wirklich coolste an diesem eigenen Hotel waren für mich jeweils die Einladungen zum Geburtstag meines Gspänlis. Ich durfte zwar immer viele Kinder zu meinem eigenen Geburtstag einladen, aber wir gingen meist in den Wald oder auf eine Burg, machten Feuer und brieten Würste. Natürlich gab es auch einen Geburtstagskuchen. Aber bei Cornelia gab es etwas Richtiges, zwar keine Ahnung mehr was, aber etwas, das ein Koch zubereitet hatte. Und Torte, nicht Kuchen. Zudem wurden wir von einer Serviertochter, wie es damals noch hiess, bedient. Der Fakt, dass es da eine Hotelküche gab und dass extra für uns gekocht wurde – vielleicht auch nur etwas «Kaltes» - ich weiss es wirklich nicht mehr, weckte Träume und Phantasien in mir. Ich dachte darüber nach, wie es wunderbar es sein muss, einen eigenen Koch zu haben. Es musste ja nicht unbedingt gleich ein eigenes Hotel sein, aber wenigsten den eigenen Koch. Nein, doch besser mit Hotel, wenn ich schon am Wünschen bin, dann doch bitte gleich richtig. Paradiesisch! 

Ich würde meine besten Freunde einladen, und natürlich meine Familie. Jeder Tisch in «meinem» Hotel wäre belegt, nur von Menschen, die ich wirklich mag. Und es würde für uns gekocht, wir würden bedient, und ich wüsste, dass ich reich bin, denn ich hätte ja ein eigenes Hotel. Und die Gäste müssten nicht nach Hause fahren, weil es ausreichend Zimmer in meinem Hotel hätte, und alles wäre wie im Film. 

Wie alt ich damals war? Keine Ahnung, vermutlich 9, vielleicht 10. Was ich doch immer für Träume hatte…

Und heute? Ich habe tatsächlich ein eigenes Hotel zumindest ein klitzekleines. Gut, es gehört nicht mir allein, aber zum Glück ist das so. Denn ein Hotel bedeutet ja nicht einfach Besitz und einen Koch, der am Geburtstag kocht, es bedeutet auch Verantwortung. Ein Hotel bedeutet auch Sorgen und Ängste, Investitionen und Ärger und noch so einiges mehr, von dem ich als Kind nicht die leiseste Ahnung hatte. Und da bin ich einfach nur froh und dankbar, René an meiner Seite zu haben. Ein eigenes Gasthaus bedeutet nämlich auch einen enormen administrativen Aufwand oder zum Beispiel die haarsträubende Tatsache, dass man sich plötzlich um ein neues Pistenfahrzeug kümmern muss. Es bedeutet viel Arbeit mit irgendwelchen Ämtern und Behörden. Aber von all dem möchte ich an dieser Stelle nicht schreiben. Jammern kann ich auch ein Andermal.

Also zurück zum eigenen Hotel und dem Traum des eigenen Kochs für meine Geburtstagsparty. Ein Traum ist erst dann, erfüllt, wenn er auch gelebt wird. Höchste Zeit also, tatsächlich einmal so Geburtstag zu feiern, wie ich es mir schon als Kind vorgestellt hatte; im eigenen Hotel. Die Tische sind für meine Familie und Freunde schön gedeckt, die Zimmer hergerichtet. Kurz fragte ich mich mal, ob wir überhaupt ausreichend Zimmer und Tische hätten, um alle Gäste, die mir am Herzen liegen, einzuladen? Ja, wir haben. Wir haben auf jeden Fall ausreichend Tische für all die Menschen, die mir wichtig sind. In Wirklichkeit ist es sogar so, dass zwei, drei Tische leer bleiben, da nicht alle, die ich gerne dabeigehabt hätte, dabei sein können. Und wir haben ausreichend Schlafplätze für alle, die gerne über Nacht bleiben. 

Ehrlich, es ist wirklich cool, ein eigenes Hotel zu haben, einen eigenen Koch bzw. eine Köchin und sogar Servicepersonal, welches sich um uns und unsere Gäste kümmert. Und auch wenn unsere Küchenchefin und unsere Chef de Service mit uns am Tisch sitzen, weil sie eben auch zu den wichtigen Menschen in meinem Leben gehören, so weiss ich, dass es uns kulinarisch an nichts fehlen wird, denn die beiden haben ihre Crew «im Griff» und dürfen sich für einmal mit uns verwöhnen lassen. Und was das Ganze toppt: Der Koch aus unserem Küchen-Team, der heute, an meinem Geburtstag kocht, ist gleichzeitig auch noch Bäcker und Konditor. Was das bedeutet kann man sich ja denken…was will ich mehr?

 

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