Eines ist sicher, wir wollen nur das Beste

Liebe Gäste, es tut uns aufrichtig leid, dass ihr gezwungen wurdet, länger im Heimeli zu bleiben als geplant. Leider ist es so, dass die gegenwärtige Situation bezüglich Wetter, Schnee und Lawinengefahr nicht einfach zu beurteilen ist. Bei uns steht Sicherheit über allem. Mag sein, dass wir die Heimeli-Strasse einmal mehr schliessen, als unbedingt notwendig, vielleicht zum Frust einzelner anwesenden Gäste (wobei, wer clever ist, geniesst es auch einfach, länger bleiben zu dürfen), aber heute auch vor allem zum Frust all jener Gäste die gerne angereist wären, um die Wintermärchenwelt hier oben zu geniessen, aber nicht anreisen durften. Es waren nicht nur Hotelgäste, die sich auf den Besuch gefreut hatten, es waren auch Take-away Gäste, die gerne ins Heimeli gewandert wären. Und wir wären noch so glücklich gewesen, hätten wir sie alle bewirten dürfen, jetzt, in dieser Zeit erst recht. Wir haben unzählige Stunden in die Pistenpräparation investiert, und nach einer Panne am Pistenfahrzeug gestern, waren wir froh, dass doch noch ein Hochkommen ins Heimeli möglich war.

Als gestern Abend widererwarten die Lawinenstufe von 3 auf 4 gesetzt wurde, habe ich mich telefonisch mit dem SLF in Verbindung gesetzt. Dort wurde ich kompetent beraten und ich habe beherzt auf diesen Rat gehört. Die aussergewöhnlich hohen Temperaturen, insbesondere in der gestrigen Nacht, aber auch tagsüber, waren nur ein Teil des Problems. Eines kann ich versprechen: Hätten wir vorausgeahnt, dass wir noch einmal schliessen müssen, hätten wir das Heimeli bestimmt erst gar nicht geöffnet.

Heute morgen kurz nach 8 Uhr habe ich mich erneut mit dem SLF in Verbindung gesetzt und dort teilte man mir klar mit, dass vor heute Abend um 17 Uhr die Lawinenstufe nicht herabgesetzt werden würde. Ich habe sofort auch mit unserem Pistenfahrzeugfahrer gesprochen, und er hat zu Recht gemeint, er würde, so wie es jetzt ist, die Piste nicht in der Dunkelheit präparieren, also daher nicht vor morgen früh und das auch nur, sofern die Lawinengefahr zurückgestuft werde, weil der Schnee viel zu nass (da die Temperaturen viel zu hoch sind) ist und es eh schon schwierig genug sei, eine gute Piste hinzukriegen, mache dies bei Dunkelheit einfach wenig Sinn.

Ich weiss, dass eine Gruppe Skitourenfahrer heute ins Tal zurückgekehrt ist, und wenn ich gegenwärtig im Heimeli oben wäre, würde ich allenfalls den Weg mit den Skiern ebenfalls wagen, aber erst nachdem ich die Hänge genau beobachtet und vielleicht sogar ein Schneeprofil erstellt hätte… etc. da ich mit Skiern z.B. auch Ausweichmöglichkeiten hätte und wesentlich schneller unterwegs bin, als zu Fuss und mit Schlitten. Daher kann ich nicht sagen, dass es von dieser Gruppe verantwortungslos war, ins Tal zurück zu kehren. Aber ich könnte es nicht verantworten, wenn euch auf dem «Nachhauseweg» etwas zustossen würde. Wer ins Tal zurückkehren möchte (vielleicht weil er sich sicher fühlt, falls das SLF die Gefahrenstufe wieder auf 3 zurücksetzen würde), darf das natürlich, aber einfach auf eigene Verantwortung. Wir vom Heimeli werden die Strasse sicher frühestens morgen früh wieder öffnen können, sobald der Weg wieder präpariert ist. Bei Tagesanbruch wird sich unser Pistenprofi auf den Weg machen (sofern wir Gefahrenstufe 3 haben) und alles daransetzen, dass wir möglichst bald wieder eine gute Piste haben.

Liebe Gäste, wir bitten euch zu akzeptieren, dass die Natur ihre eigenen Regeln hat und uns so ab und zu das Leben schwer machen kann. Wir hätten es uns auch anders gewünscht. In diesem Sinne wünsche ich, ihr könnt die verbleibenden Stunden im Heimeli trotzdem geniessen. Unsere Crew wird euch sicher gerne noch einen Schlummertrunk für eine gute Nacht servieren.

Danke für euer Verständnis und kommt sicher und gut nach Hause Gabriella  (Bild oben: Lawine bis fast zur Heimelistrasse 2019)