Zwischen diesen beiden Lächeln liegen 75 Jahre

Eigentlich müsste dieser Blog mit den Worten: «Was für ein Tag» «Was für tolle Gäste» oder «Lasst hören aus alter Zeit» beginnen. Ich kann mich nicht wirklich zwischen diesen Textmöglichkeiten entscheiden, denn dieser 31. Januar ist wirklich etwas ganz Besonderes, ein Tag mit ganz besonderen Gästen. 

Alice Bäder, auf dem Foto links, die Person mit dem schönsten Lächeln, und auf dem Farbbild an der genau gleichen Stelle, wie vor 75 Jahren, besucht uns mit ihrem Mann, Hans. Josef Jäger, Lizirüti, Heimeli-Miteigentümer und «Hüttenwart» von 2001 bis 2012 (noch zu Brunos Zeiten, und mit Roger Waldmeier am Herd) und Sidonia und Köbi Fankhauser, sind ebenfalls mit von der Partie. Dank Sidonia und Köbi haben wir für unsere Mitarbeiter eine ideale, schöne Unterkunft in Langwies, und wir freuen uns stets, wenn wir mit einer Einladung ins Heimeli so ab und zu mal Danke sagen können. 

Kurz vor dem Mittag hole ich unsere Gäste mit dem Quad in Langwies ab. Im Alter von über 90 Jahren ist das Hochwandern ins Heimeli, besonders im Winter, schliesslich kein Sonntagsspaziergang mehr. Zudem musste Alice in jungen Jahren, als sie, ab 1948 ihre 3-jährige Haushaltlehre im Heimeli absolvierte, weiss Gott, oft genug den Weg unter die Füsse nehmen. Es gab kaum freie Tage damals, vor 75 Jahren, das weiss ich, und so möchte ich von Alice wissen, ob sie denn nie Ausgang gehabt hätten, nie nach Langwies gingen? 

 «Doch, doch», meint Alice lächelnd, «wenn wir an einem Sonntag keine Gäste im Heimeli hatten, dann durften wir zur Kirche. Das gehörte dazu. Und anschliessend vielleicht sogar kurz im Dorfladen vorbei, denn dieser hatte extra sonntags offen, da dann die Bergler ins Tal kamen, um den Gottesdienst zu besuchen». «Ja, so war das damals…», bestätigen nun auch Sidonia, Köbi und Josef. 

Hans erzählt von einem seiner früheren Heimeli-Besuche und wie ihn damals das Hausschwein so richtig erschreckt hätte. «Ja, klar», bestätigt Josef «Schweine gehörten zum Heimeli, solange wir hier oben waren.» Wir, damit waren er, Brigitte, Bruno, und eben Roger Waldmeier gemeint. 

Kaum sind wir in der wohlig warmen Gaststube, wird weiter von früher erzählt. Es wird über gemeinsame Bekannte, über Originale, wie sie heute kaum mehr anzutreffen sind und teilweise auch längst Verstorbene berichtet. Eine Anekdote reiht sich an die nächste. «Ja unser Meister (damit war Jakob Engel gemeint) hatte damals ein Pferd. René, so hiess das Pferd eigentlich, aber weil die Gäste fanden, der Name würde nicht zu einem Pferd passen, haben sie schlichtweg umgetauft», berichtet Alice. «Mit Pferd, welches fortan, soweit ich mich erinnern kann, Hans gerufen wurde, und Wagen oder im Winter mit dem Schlitten, holte der Meister die Ware, die wir für unsere Gäste brauchten, aus dem Tal. Einen Kühlschrank hatten wir nicht. Wir verstauten Fleisch in Kübeln, banden diese zu und vergruben sie im Schnee. Manchmal kam auch der Fuchs…» 

Vanessa tischt uns ein feines Mittagessen auf und sorgt mit ihrer Herzlichkeit auch für unser Seelenwohl. Jedem liest sie jeden Wunsch von den Augen ab, und mich freuts, weil ich sehe, wie glücklich und dankbar die fünf besonderen Gäste sind. 

Die Zeit vergeht wie im Flug, die ersten reden vom Aufbruch, und ein Blick auf die Uhr bestätigt mir einmal mehr, dass sich die Zeiger der Uhr bei spannenden Gesprächen, mit wunderbaren Menschen, einfach viel schneller drehen, als wenn ich im Heimeli hinter der Spüle stehe. Zwischenzeitlich sind wir, nach so manchen Kurzgeschichten bei der Hilda angelangt. «Ja die Hilda, das war eine ganz besondere Kuh, sie frass uns stets die Kleider von der Wäscheleine, wenn wir nicht aufgepasst haben. Einmal konnte der Giovanni, das war unser Knecht, die Knöpfe seiner Jacke später im Stall aus den Kuhfladen herausfischen…». Ich hätte noch stundenlang zuhören können, aber eben, schliesslich wollen wir noch bei Tageslicht ins Tal zurückkehren.

Während sich Sidonia, Köbi und Josef mit Pedro, seinem Hund, einen Schlitten schnappen um ins Tal zurück zu fahren, setzten sich Alice und Hans wieder auf den Anhänger unseres Quad-Taxis und freuen sich, ein zweites Mal in ihrem Leben mit so einem besonderen Gefährt herum chauffiert zu werden. In Langwies werden noch einmal die Hände geschüttelt. Danke Alice, Hans, Sidonia, Köbi und Josef, dass ihr uns im Heimeli besucht habt.

 

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Wintersaison

1. Adventswochenende bis ca. Ende März (je nach Schneelage)

 

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