"Tängala" (dengelen) und 's "Tängaliwasser"

Ting, tang, ting... schön im Tackt schlägt der Neni seinen Hammer auf die Sense. «Nina, bitte geh und hol mir etwas zu trinken» fordert er seine Enkelin auf. Nina läuft schnell hoch in die Heimeliküche, aber Frau Engel ist nicht da. Auch nicht in der Gaststube, nicht im oberen Stock und nicht im Keller. «Einfach ein Bier aus dem Keller zu holen, ohne zu fragen», denkt Nina, «das kann ich nicht. Überhaupt das Wasser vom Heimeli ist so gut, es gibt ja kaum etwas Besseres, das wird dem Neni sicher recht sein." Also nimmt Nina ein Glas, füllt es am Brunnen mit Wasser und bringt es eilig ihrem Grossvater. «Wasser? Nina, du weißt doch, was ich gerne trinke – ein Bier oder einen Most! ...und du bringst mir einfach nur Wasser. Los, lauf und hol mir etwas Anständiges! Bares Wasser, ist nicht mein Ding.» Nina kennt ihren Neni gut genug, um zu wissen, dass sie ihm besser nicht widerspricht. Also nimmt sie das Glas, kippt das Wasser in den nächsten Blumentopf und eilt zurück in die Küche. Von Frau Engel fehlt immer noch jede Spur. «Nein, ich nehme nichts weg ohne zu fragen! – Anderseits den Neni verärgern, das will ich auch nicht», denkt sie, und hat im selben Moment die zündende Idee. Hinter dem Haus hatte sie am Morgen ein paar Walderdbeeren entdeckt. «Genau, das ist es, der Neni wollte nicht einfach nur Wasser – es sollte etwas Besseres sein. Gut, das soll er haben», denkt Nina und füllt ihr Glas erneut mit Wasser. «So, jetzt ein paar Walderdbeeren und ein Erdbeerblatt dazu – ah und, genau, da wächst ja Minze, das gibt bestimmt ein feines Getränk.» Nina eilt mit ihrem Glas zurück zu ihrem Grossvater. «Hier Neni, das ist nun mehr als einfach nur Wasser! Frau Engel ist nicht da, und ich kann doch nicht einfach ein Bier aus dem Keller holen, ohne zu fragen. Probier mal, es schmeckt bestimmt herrlich!» «Natürlich könntest du,» brummt der Neni, «aber gib mal her!» Voller Stolz überreicht Nina ihr eigenkreiertes Getränk. Der Grossvater nimmt einen ersten Schluck, lächelt und leert das Glas in einem Zug. «Nicht schlecht, mein kleines Fräulein; von dem möchte ich mehr.» Noch einmal spurtet Nina mit dem leeren Glas los, füllt es mit Wasser und macht sich auf die Suche nach Walderdbeeren. Erfolglos. «Dann muss es halt etwas Anderes sein. Ein paar Blätter Minze und ein Zweiglein wilder Thymian, sind bestimmt auch nicht schlecht.

Als Nina mit ihrem Glas zurückkehrt bekommt sie grad noch mit, wie sich Frau Engel beim Neni entschuldigt, weil sie vergessen hatte, ihm sein Bier zu bringen, er aber lachend abwinkt und meint: «Ich habe etwas viel Besseres und sicher auch Gesünderes bekommen. Ein Spezialwasser – ein Wasser extra zum Tängela – ein «Tängeliwasser.»

Die Geschichte vom Tängeliwasser ist nicht ganz neu - ich habe sie vor 2 oder 3 paar Jahren geschrieben, weil ich mir wünsche, dass gewisse Dinge, Tätigkeiten, Begriffe etc. aus der Vergangenheit nicht einfach verloren gehen. Vor 100 Jahren wusste jedes Kind auf dem Land, was "tängala" oder (dengelen) bedeutet, heute weiss kaum mehr ein Kind was eine Sense ist, wie sollte es da noch wissen, was mit "tängala" gemeint ist (Sense mit Hammer auf dem "Tängelistein" klopfen um Unebenheiten (Hicke) die es durch das Mähen (versehentliches auf einen Stein treffen) gegeben hat. Vor fast jedem Bauernhaus gab es noch einen sogenannten "Tängelistein). So nebenbei bekämpfen wir mit dem Angebot von "Tängeliwasser" gegen unnötige Petflaschen - denn schliesslich haben wir hier oben wunderbares Quellwasser - unser "Tägneliwasser" ist umweltschonender, als jedes angelieferte Getränk.

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