Wie kommt Iberico-Salami vom Bözberg ins Heimeli?
Seit kurzem gibt es im Heimeli eine neue Delikatesse. Iberico-Salami vom Grundhof, Bözberg. Da fragt sich manch einer zurecht, wie es dazu kommt? Salami von einem Schwein mit spanischen Wurzeln, gezüchtet und aufgewachsen am Bözberg, also im Aargau, weit weg von Graubünden…
Angefangen hat diese Iberico-Idee mit einem sentimentalen Gedanken. Um davon zu erzählen muss ich mit meiner Geschichte ein bisschen ausholen.
Also: Da komme ich eines Tages, zu meiner Tochter und ihrer Familie auf den Grundhof zu Besuch. Sie und mein Schweigersohn führen den Hof, welcher der Firma Suhner gehört, seit einigen Jahren. «Bitte Mami, könntest du heute auch vier unserer neugeborenen Iberico-Ferkel betreuen? Sie brauchen immer wieder Milch und ab und zu eine neue Wärmflasche. Die Muttersau hatte zu viele Junge, wenn wir sie nicht mit der Flasche aufziehen und für Nestwärme sorgen, müssen sie sterben».
Meine 3 Enkelkinder, Tom und die Zwillinge Maya und Lilly, unterstützen mich tatkräftig. Wir schöppelen, streicheln, sorgen dafür, dass sie ihr Nest warm bleibt und haben alle Hände voll zu tun, weil die kleinen doch schon ziemlich munter herumspringen. Für die Kinder ist es schön, sie sind vernarrt in die jungen «Ibericos». Mein Job ist unteranderem, darauf zu achten, dass die Mädchen es mit ihrer Fürsorge nicht übertreiben. Eines der jungen, kaum grösser als ein Meerschweinchen, quickt plötzlich erbärmlich. Ich habe keine Ahnung was es haben könnte. So nehme ich es zu mir auf den Schoss, streichle sanft seinen Bauch und versuche es noch einmal mit dem Schoppen, was nicht wirklich gelingt. Ich streichle weiter. Es dauert eine Weile, bis sich die kleine Patricia (natürlich hat jedes Ferkel einen Namen, sie gehören ja sozusagen zur Familie) beruhigt. Doch irgendwann schlummert sie friedlich auf meinen Beinen und ich streichle, fast schon in einem meditativen Zustand, weiter. Plötzlich durchzuckt mich ein Gedanke. «…Und eines Tages wirst du geschlachtet und landest auf einem Teller, und keiner weiss, etwas über dich und deine Herkunft, ausser vielleicht, dass Ibericos unter anderem Eicheln fressen und aus ihnen der bekannte Pata Negra, der exklusive Schinken, der als das weltweit edelste Schweinefleisch gerühmt wird, entsteht.
Ich denke ans Heimeli. Ich bin mir sicher, unsere Gäste schätzen Fleisch, dass von glücklichen Tieren und nachhaltiger Landwirtschaft kommt. Ich denke aber auch an unsere Heimeli-Küchen-Philosophie «saisonal – regional – frisch». Einen grossen Teil unseres Fleisches beziehen wir von der Hofmetzgerei Sprecher Sonnenrüti, wo unsere Küchencrew sogar die Möglichkeit hat, Würste und Hamburger - speziell fürs Heimeli, selber herzustellen. Über diese Möglichkeit sind wir ausgesprochen dankbar.
Meine Gedanken schweifen zurück zu Patricia, die leise vor sich hin grunzt. «Nein, regional ist Patrizia nicht», denke ich, «aber glücklich», wenigstens in ihrem kurzen Leben, bis sie dann, eines Tages, zur Schlachtbank geführt wird.
Als die ersten Iberico-Salami im Grundhof zum Verkauf bereit waren, zögerte ich nicht und packte 10 Stück ein. Mit dem Zug ging es am selben Abend nach Langwies und von dort mit dem Quad ins Heimeli. Bereits am nächsten Tag zauberte unsere Küchenchefin das erste Iberico-Salami-Carpaccio auf den Teller – eine wahre Delikatesse. Sicher gibt es künftig noch das eine oder andere Stück Fleisch vom Iberico im Heimeli zu geniessen. Und den exklusiven Iberico Salami bieten wir im Heimeli auch im Verkauf an.
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