Aus den Anfangszeiten des Heimelis
Viel weiss sie zu berichten, Alice Bäder. So auch über Agnes Engel, die erste Heimeliwirtin. Agnes kam als junges Mädchen ins Heimeli um sich von ihrer Tuberkulose zu erholen. Damals war das Heimeli lediglich eine kleine Pension, noch kein richtiger Gastbetrieb. Agnes hat jedoch bald erkannt, dass das Heimeli ein ganz besonderer Ort ist und sich so, mit ihrem einstigen Gastgeber und späteren Ehemann, Jakob Engel, an die Arbeit gemacht. Bald wurde aus der bescheidenen Unterkunft ein immer schmuckeres Berggasthaus. Der Grundstein für eine erfolgreiche Heimelizukunft war gelegt. In ihrer spärlichen Freizeit schrieb Agnes Texte, die später in ihrem Buch "Im Schatten der Chüfpenflue" und in zahlreichen Zeitschriften veröffentlich wurden. Alice Bäder liess mir einen Zeitungsartikel über Agnes Engel zukommen, den ich hier gerne veröffentliche.
Ausschnitt aus der Bündner Zeitung anlässlich Ihres 70. Geburtstages.
«Agnes Engel-Reich wurde am 29.August 1907 in Trins geboren. In Zizers besuchte sie die Primarschule und musste schon früh lernen, «fremdes Brot» zu essen, wie sie selber sich ausdrückte. Neben sechs Geschwistern wuchs Agnes Engel-Reich auf. Immer rosig waren die Bedingungen nicht, unter denen sie schon während der Schulferien arbeiten musste, «dafür aber» - so schreibt Agnes Engel – «lernte man das Durchhalten»! Später kam die junge Tochter ins abgelegene Sapün, wo sie später mit ihrem Gatten zusammen eine kleine Passantenwirtschaft eröffnete und führte. Diese kleine Pension, weit herum bekannt als «das Heimeli», wurde ihre Lebensaufgabe. Das Haus wurde im Laufe der Zeit umgebaut und vergrössert, so dass es bald ein gemütliches Berggasthaus wurde. Dort oben, in dieser stillen Bergwelt, fing Agnes Engel – trotz der vielen und oft schweren Arbeit in Haus und Feld – zu schreiben an. Langsam fanden dann ihre, wie sie sagt, «Gedankenkinder», den Weg in die Redaktionsstuben von Zeitschriften und in die «Neue Bündner Zeitung». Heute lebt Frau Engel in Langwies, wo sie nach dem Tode ihres Mannes fast 12 Jahre lang alleine eine kleine Fremdenpension führte.
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